Musical nach dem Stück von Georg Büchner
Songs und Liedtexte von Tom Waits & Kathleen Brennan
Konzept von Robert Wilson
Textfassung von Ann-Christin Rommen & Wolfgang Wiens
Woyzeck liebt Marie, aber was kann er ihr schon bieten? Um das gemeinsame uneheliche Kind versorgen zu können, hetzt er von einem Job zum nächsten. Er verdingt sich u. a. als Versuchskaninchen für medizinische Experimente und wird zunehmend zum Spielball der Mächtigen.
Rasant verschlechtert sich sein physischer und psychischer Zustand, sein einziger Halt ist die Beziehung zu Marie. Sie jedoch wendet sich einem Tambourmajor zu, der ihr gesellschaftlichen Aufstieg und ein sorgloseres Leben ermöglichen könnte. Woyzeck verliert endgültig den Glauben an Gerechtigkeit. Gequält, gedemütigt und von der Gesellschaft ausgespuckt, verfällt er nach und nach Wahnvorstellungen, die ihm befehlen, Marie zu töten.
Georg Büchners sozialkritisches Dramenfragment verhandelt die Zumutungen der Existenz und menschlichen Abgründe. Aus dem Stoff haben das Musikerpaar Tom Waits und Kathleen Brennan zusammen mit Regisseur Robert Wilson ein schaurigschönes Art-Musical geschaffen, das tief ins Innere der Figuren blicken lässt.
Dauer
1 Stunden 30 Minuten
keine Pause
Altersempfehlung
ab 14 Jahren / 9. Klasse
Sagen Sie es gerne weiter!
Inszenierung: Wolf E. Rahlfs
Musikalische Leitung: Oliver Taupp
Choreografie: Nigel Watson
Bühne und Kostüme: Franziska Smolarek
Video: Tommi Brem
Lichtdesign: Tilo Schwarz
Musiker: Mario Fadani, Jutta Fischer, Sebastian Nagler, Holger Nesweda, Dirik Schilgen, Oliver Taupp
Franz Woyzeck: Nadine Pape
Marie: Madeline Hartig
Hauptmann: Stefan Holm
Doktor/Margreth: Cornelia Heilmann
Tambourmajor: Lukas Maria Redemann
Andres: Thilo Langer
"Wie mit diesem harten Stoff ein stürmisch bejubelter Saisonauftakt gelingen kann, war jetzt an der Badischen Landesbühne Bruchsal zu sehen."
Andreas Jüttner / Badische Neueste Nachrichten
23.09.2023
"Nadine Pape verkörpert keinen weiblichen Woyzeck, sondern einen geschundenen Menschen. Ihr Woyzeck ist ein hilflos von der Welt herumgeschubster Dulder, zerrieben zwischen den Mühlsteinen der sadistischen Macht (Stefan Holm als herrischer Hauptmann), des geistlosen Testosterons (Lukas Maria Redemann als aggressiver Tambourmajor) und des egoistischen Erfolgsstrebens (Cornelia Heilmann als experimentierwütige Ärztin). Sein feierfreudiger Kamerad Andres (Thilo Langer mit einer wilden Tanzeinlage) ist ihm dabei keine Hilfe."
Andreas Jüttner / Badische Neueste Nachrichten
23.09.2023
Der Ensemblegeist, schon immer ein Plus der Landesbühne, ist stärker denn je. Die Akteure tauchen mit Mut in ihre Rollen, um alles Denk- und Fühlbare rauszuholen.
Im Kurhaus gab es nach 90 atemberaubenden Minuten nicht nur begeisterten Schlussapplaus für die herausragende Leistung der sechs Akteure und vier Musiker, sondern zwischendurch auch frenetischen Szenenapplaus.
Leonore Welzin / Heilbronner Stimme
28.09.2023
Pape gelingt es ausgezeichnet, die verschiedenen Gefühlsausdrücke und den immer stärker werdenden Wahnsinn in Woyzecks Gefühlswelt schauspielerisch nach außen zu tragen. Auch ihre Kollegen stehen ihr hierbei in Nichts nach,
Nadine Schmid / Fränkische Nachrichten
12.10.2023
... die Darstellung von Gewalt war aufs Nötigste reduziert, dafür aber umso brutaler ... Wegschauen war nicht möglich.
Alissa de Robillard / RNZ
26.10.2023
Oliver Taupp dirigiert die kleine Band, die eine große Vielfalt an Stilen beherrscht. Zu manchen Songs gibt es sogar kurze, fetzige Choreografien (Nigel Watson), es ist überhaupt eine sehr bewegte, aktive Inszenierung.
Angela Reinhardt / musicals
01.12.2023