
Der zerbrochne Krug
Lustspiel von Heinrich von Kleist
Gerichtstag in Huisum. Richter Adam muss den Fall von Eves zerbrochnem Krug verhandeln. Den soll Ruprecht, ihr Verlobter, zerschlagen haben. Oder war alles ganz anders? Kleists Lustspiel zeigt männlichen Machtmissbrauch in seiner reinsten Form.
Am Prozesstag klagt Marthe Rull Ruprecht vor Gericht an. Er hat in der Nacht einen Krug im Zimmer ihrer Tochter Eve zerbrochen. Dem übernächtigten Richter Adam, schwer gezeichnet von Wunden, ist die Sache lästig. Doch sein Vorgesetzter, Gerichtsrat Walter, zwingt ihn, den Fall zu verhandeln. Während Eve beharrlich schweigt, versucht Adam die Angelegenheit als Bagatelle zu vertagen. Bald fragt sich nicht nur Gerichtsrat Walter, ob Richter Adam nicht mehr weiß als es scheint?
Der zerbrochne Krug ist ein grotesker Kampf um die Vermeidung der Wahrheit. Da trifft Rechthaberei auf Willkür, Sturheit auf pedantische Bedenklichkeit. Durch seine bildhafte, pointenreiche Sprache zieht Kleists Lustspiel die Zuschauer*innen noch immer in seinen Bann.
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Der zerbrochne Krug leicht erklärt
Es findet eine Gerichtsverhandlung statt. In Eves Zimmer wurde in der Nacht ein Krug zerbrochen. Ruprecht soll es getan haben. Eves Mutter will, dass er bestraft wird. Der Richter Adam will nicht verhandeln. Er sagt: Das ist nicht so schlimm. Aber stimmt das?
Der Chef des Richters sagt: Du musst verhandeln. Richter Adam hat viele Wunden. Eve will nichts sagen. Vielleicht weiß der Richter, was wirklich passiert ist, aber er sagt es nicht.
In dem Stück geht darum, dass Menschen die Wahrheit verbergen wollen. Es geht darum, dass Männer mit Macht versuchen, diese gegen Frauen auszunutzen.
Besetzung
Inszenierung: Friederike Drews
Bühne & Kostüm: Ev Benzing
Sound-Design: Georg Fleischfresser
Lichtgestaltung: Tilo Schwarz